Lost in LIMBO: Ein skurriles Märchen

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Mehr als 100 Auszeichnungen hat das Spiel mit dem skurrilen Namen LIMBO bis heute erhalten und sich über eine Million mal für Konsole und PC verkauft.

LIMBO gameHört man die Zahlen, kann man es kaum fassen, dass man diesen Titel so lange ignoriert hat. Dabei verrät bereits ein kurzer Blick auf das Poster, dass es sich hier offensichtlich um etwas ganz außergewöhnliches handelt.

Dass LIMBO in der Mainstream-Presse gar so wenig Aufmerksamkeit erhält, mag daran liegen, dass das Kopenhagener Studio Playdead ein echter kleiner Independent-Entwickler und Publisher ist – und es auch bleiben will. 2006 wurde das Studio von Arnt Jensen und Dino Patti gegründet und hat heute rund 26 Mitarbeiter. Mit LIMBO hatte Playdead seinen ersten Titel auf den Markt gebracht.

Der Gründer Arnt Jensen ist es auch, der für das ungewöhnliche visuelle Konzept von LIMBO verantwortlich zeichnet, das künstlerisch auf einer völlig anderen Ebene anzusiedeln ist. Nicht absolut jedem Gamer mag das gefallen. Wer aber etwas außergewöhnliches sucht, findet hier ein seltenes kleines Juwel. Mehr als ungewöhnlich kommt LIMBO daher – vor allem in der bunten, schnellen, hochtechnisierten Welt der modernen Games und Ego-Shooter. Wie ein Relikt aus einer anderen Zeit wirkt dieses Spiel durch seinen an einen 20er Jahre Stummfilm erinnernden Schwarzweiß-Stil, der bis zur kratzigen Tonspur und dem atmosphärischen Dark Ambient Soundtrack von Martin Stig Andersen (http://limbogame.bandcamp.com) das Gefühl eines düsteren Traums aufgreift. Beobachtet man einen hochprofessionellen Walkthrough, fühlt man sich tatsächlich ein wenig wie in einem skurrilen Film-Szenario. Nicht wirklich gruselig ist das, aber der unterschwellige Horror dieser dunklen Umgebung fasziniert und fesselt.

Ein Blick auf das Gameplay-Video vermittelt nur einen kleinen Einblick in die unglaubliche Tiefe dieser merkwürdigen Welt von LIMBO.

Will man das Spiel kategorisieren, würde man es in die Sparte Action-Adventure-Puzzlespiel einsortieren. Tatsächlich ist LIMBO aber viel, viel mehr. Wer sich selbst zum ersten Mal auf den Weg macht, durch den zeitweise sehr düsteren Wald, stellt fest: „Das Spiel will einen töten“. Und auch in Schwarz-weiß kann das recht fatal aussehen. Die Jugendfreigabe für LIMBO mag wohl gerade aus diesem Grund für 16 Jahre festgelegt sein.

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Anfang Juli 2013 kündigte das Studio den Release von LIMBO für iPad, iPhone und iPod touch an.

Für ca. 5 Euro ist das Spiel im App Store erhältlich. Auch an Versionen für iPad ab Version 2, iPad Mini, iPhone ab Version 4S und den neuesten iPod Touch wird gearbeitet.

Viel besser zur Stimmung und Wertigkeit des Games passt allerdings der Limited Boxed Release mit seiner schicken Aufmachung. Diese LIMBO Special Edition enthält das Game für PC und Mac, den Soundtrack, zahlreiche Art Cards und eine 3D Brille und ist mit ca. 20 Euro sehr erschwinglich. Ein Invest, der sich lohnt – zumal gute Games für die Mac-Plattform aus unerfindlichen Gründen immernoch selten sind.

Mehr Informationen über LIMBO: http://limbogame.org

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