Am Sonntag Abend ging mit der gamescom 2014 in Köln erneut eines der weltweit größtes Events für interaktive Unterhaltung zu Ende. Fast 335.000 Besucher hatten fünf Tage lang die Welt der Games gefeiert und kamen dabei in den Genuss zahlreicher Premieren.
Deutlich entspannter ging es in diesem Jahr auf den 140.000 Quadratmetern in den Messehallen am Rhein zu. Wesentlich schneller als im Vorjahr kamen Fans an den vielen Anspielstationen zum Zug, was daran gelegen haben kann, dass sich die Gäste stärker auf die Events in den Außenbereichen und die von der Messeorganisation zusätzlich geschaffenen Catering- und Loungeflächen verteilen konnten. Trotzdem waren 150 Minuten Wartezeit keine Seltenheit, wenn man seinen favorisierten Titel testen wollte.
Zahlreiche spannende Neuheiten warteten, darunter die erstmalige öffentliche Vorstellungen neuer Titel wie ALIEN Isolation von The Creative Assembly, die im Zuge der Messe vielversprechende Teaser-Trailer veröffentlichten. Auch im Bereich der Virtual Reality gab es Neues: Das Oculus Rift DK2 Kit des kalifornischen Entwicklers Occulus VR trug nicht nur den gamescom Award Best Hardware (incl. Peripheral) davon, sondern kündigte für das nächste Jahr auch endliche die ersten Releases für Endkonsumenten an. Schon jetzt zeigten sich Spieler an den Teststationen begeistert und können es kaum erwarten, diese völlig neu Art des Gaming im täglichen Spiel zu erleben. Was die neue Occulus-Technologie kosten wird, darüber kann man vorerst noch spekulieren. Bisher gibt es aus dem Hause Occulus VR noch keine verbindlichen Angaben zur Preisgestaltung. Dabei sitzt die Konkurrenz dem Hersteller schon im Nacken: Wie nicht anders zu erwarten präsentierte auch Sony mit seinem Project Morpheus zum ersten Mal ein neues high-end Virtual-Reality-Gerät.
Ins Auge stachen, wie immer, die Aufbauten der großen Hard- und Software-Hersteller. Während Ubisoft neben dem heiß begehrten Gamesrelease von Assassin’s Creed Unity bereits den Folgetitel Assassin’s Creed Rogue ankündigte, fielen auch hochdotierte Newcomer wie The Witcher von CD Projekt RED oder der First-Person Shooter Borderlands: The Pre-Sequel! des australischen Entwicklers 2K ins Auge. Bethesda, bekannt für seine krassen Shooter- und Horrorszenarien, präsentierte erneut seinen Survival-Horror-Titel The Evil Within von Shinji Mikami und sein neues Team-Action Combat Game Battlecry.
Fast überrascht es ein wenig, dass bei all der Düsternis und der Vorliebe für Blood & Gore ausgerechnet Nintendos Super Smash Bros. in der Gunst des Publikums ganz weit oben steht. Mit ihrem witzigen Charakter-Mix von Mario bis Pokemon holten die Japaner immerhin den ersten „gamescom most wanted cosumer award“ in der Geschichte der gamescom.
Der erfolgreichste Absahner der gamescom Awards 2014 liegt jedoch wieder ganz im Trend: Der First-Person / Third-Person Multiplayer EVOLVE gehört schon seit langem zu den meisterwarteten Games-Titeln in diesem Jahr.
Entwickelt von Take-Two Interactive GmbH/2K siegte das ab-18-Game in insgesamt fünf Kategorien: „Best Console Game Microsoft Xbox“, „Best PC Game“, „Best Action Game“ und „Best Online Multiplayer Game“. Und auch die begehrteste Auszeichnung, der „best of gamescom award“, ging an Evolve. Das ist eigentlich keine Überraschung – denn die Monster-Jagd ist gefragt wie nie zuvor. Das Besondere an diesem Spiel ist der spezielle PvP-Modus, der ein 4er-Team von Jägern in den Kampf gegen ein übermächtiges Monster schickt, das von einem fünften Spieler gesteuert wird.
Regelrechte Massenaufläufe gab es diesmal an keinem der Messestände. Das mag daran gelegen haben, dass auf der gamescom 2014 ein weit umfangreicheres Rahmenprogramm geboten war, als im Vorjahr. Besonders dem Thema e-Sports zollte die Messe in einer gänzlich neuen Dimension Aufmerksamkeit. Eine komplette Arena war hier Fifa15 gewidmet und auch der Live-Gaming-Sender twitch.tv präsentierte sich auf einer riesigen Stellfläche. Besonders in der Halle 8 sorgten zudem auf zahlreichen Bühnen verschiedenste Live-Programme für Spaß und Action.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, Gerald Böse, sieht die gamescom als „wichtigste Plattform“ der europäischen Computer- und Videospielindustrie und begrüßte in diesem Jahr besonders den Zuwachs auf Ausstellerseite. 700 Aussteller aus 47 Ländern waren angereist. Hochzufrieden zeigte man sich deshalb nach fünf geschäftigen Messetagen. Die Position der gamescom als internationale Businessplattform der Computer- und Videospielebranche scheint unumstößlich. Bereits 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn waren erneut alle Tagestickets für Privatbesucher im Vorverkauf vergriffen.
Zahlreiche Angebote wie das cosplay village und eine riesiger Merchandise-Markt in der Halle 10.1 sorgten ebenfalls für Abwechslung. Mit vier neuen Themenschwerpunkten und einem zusätzlichen Panel über die Beziehung von Literatur zu Computerspielen bot der gamescom congress am 14. August Privat- und Fachbesuchern ein umfangreiches Programm zur fachlichen Auseinandersetzung mit digitalen Spielen.
„Die gamescom 2014 war ein voller Erfolg für die Aussteller und ein großartiges Fest für die Fans digitaler Spiele,“ resumierte Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware, dem Trägerverband der gamescom.
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