2011 war sie zum letzten Mal am Nachthimmel zu sehen: eine totale Mondfinsternis – oder ein sogenannter „Blutmond“. So genannt wird er, weil der Mond, trotzdem sichtbar bleibt und rot scheint, wenn er vollständig in den Kernschatten der Erde eintritt. Nach wie vor fällt Sonnenlicht von außen in den Schattenkegel – der Mond zeigt sich damit dann rötlich oder bräunlich. Einen solchen Mond zu fotografieren, ist eine kleine Herausforderung.
Maximal kann eine totale Mondfinsternis 106 Minuten dauern – man hat also ein wenig Zeit, nach einer guten Vorbereitung zu auch kurz zu testen, wie man es am besten anstellt.
Tipps für Mondaufnahmen und Mondfotos:
Die NASA ruft Hobbyfotografen sogar auf, ihr Bestes zu geben, um eine perfekte Aufnahme dieses Events zu schaffen und sie einzusenden! Das ist gar nicht so einfach, denn die Größe des Mondes ist eine reine optische Täuschung. Er erscheint für das menschliche Auge einfach etwa 14 Prozent größer – nicht aber für die Kamera! Mit einem Smartphone kann man dennoch einen ganz guten Schnappschuss erzielen, auch wenn der Mond nicht wirklich gigantisch groß aussehen wird. Auf einem neueren iphone oder Smartphone sollte man den Screen berühren und den Finger auf das Objekt legen, auf das scharf gestellt werden soll (den Mond). Wenn man so den Fokus festgelegt hat, wischt man bei neuen Geräten mit dem Finger nach oben oder unten, um die Belichtung heller oder dunkler zu machen. Wer mit einem Zoom-Objektiv und einer Spiegelreflexkamera arbeitet, wird tolle Fotos erhalten, wenn er ein Objektiv mit mindestens 300 mm Brennweite benutzt – und am besten ein Stativ.
Und – kündet der Blutmond nun vom Ende der Welt?
Nun ja, wie immer gibt es die Freunde der Apokalypse, die nach dem nächtlichen Spektakel bereits den Weltuntergang vorhersagen. Allerdings werden die Unkenrufer im 21. Jahrhundert mit ihren Prophezeiungen noch ganz schön ausgelastet werden: Weil der Mond in diesem Jahrhundert voraussichtlich häufiger als sonst bei Vollmond nahe an der Erde deren Schatten durchlaufen wird, werden wir wahrscheinlich noch öfters eine totale Mondfinsternis erleben – vorausgesetzt, die Apokalypse verschont uns und man sieht das Phänomen überhaupt.
Auch 2014 und im Frühjahr 2015 kam es immerhin insgesamt schon drei Mal zu einer totalen Mondfinsternis, von denen jedoch in Deutschland keine einzige sichtbar war. Wenn sich heute Nacht, in den frühen Morgenstunden des 28. September also der Mond rot färbt, ist das ein ganz besonderer Moment. Apokalypse hin oder her.
Die NASA, die über jedes Ereignis am Himmel akribisch Buch führt, wird einen Live-Stream der totalen Mondfinsternis 2015 vom 28.9.2015 zeigen: http://www.ustream.tv/channel/nasa-msfc
Bei guter Sicht wird es live vor der Haustür aber sicher spannender. Die Wetteraussichten stehen gut für einen klaren Himmel. Wer in den frühen Morgenstunden unterwegs ist oder extra den Wecker stell, dürfte diesmal Glück haben.
Im Osten Nordamerikas und in Südamerika sowie in Westafrika wird die Mondfinsternis bei Aufgang des Mondes zu sehen sein. In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika beim Untergang des Mondes. In Deutschland wird dies zwischen 4 und 6 Uhr morgens sein. Pech haben die Menschen im östlichen Teil der Welt: In Asien, Australien und dem Osten Russlands ist dieses Ereignis leider nicht zu sehen.
Das nächste ähnliche Event erwartet die NASA im Jahr 2033. Wer sich über eine vergangene oder zukünftige totale Mondfinsternis informieren will, findet auf deren Webseite viele spannende Infos: http://eclipse.gsfc.nasa.gov/LEdecade/LEdecade2011.html
Nachtrag am 28.9.2015 – Nachmittags
Nachdem Spielgel Online gestern ebenfalls noch großartig die „Superblutmondfinsternis“ 2015 angekündigt hatte, muss man sagen – ein wenig enttäuscht war ich heute Nacht dann schon. Im Gegensatz zu 2011, als wir wirklich mal einen gigantisch riesigen Mond am Himmel hatten (nicht rot, sondern normal, gelb), war das heute Nacht tatsächlich ein wenig mau – auch wenn es trotzdem natürlich ein außergewöhnliches Ereignis war. Der Mond stand morgens um 4:25 schon viel zu weit im Westen, da war die Mondfinsternis gerade mal halb fortgeschritten und es war schon schwierig, das zu erkennen – zum Fotografieren leider viel zu dunkel. Aber rot-braun war er auf jeden Fall! Und siehe da, die Welt gibts auch noch ;)
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