Im Jahr 2013 ging es für Guild Wars 2 Spieler durch die Bank turbulent zu. Mit zahlreichen episodischen Content-Updates wurde das noch junge Spiel in rasantem Tempo ausgebaut. NCSOFT und ArenaNet machten das Fantasy-Action-MMORPG mit vielen neuen Inhalten so auch ganz neuen Spielern schmackhaft, die von ihren Freunden nun ins Spiel eingeladen werden können. Seit dem Start im Herbst 2012 wurden bereits eine Vielzahl inhaltliche Erweiterungen hinzugefügt: „Die Verlorene Küste“ oder besondere Events wie Halloween und „Wintertag“ beschäftigten Spieler neben der „Super Adventure Box“, die Abenteuer im Retro-Look in petto hatte.
Eine lebendige Welt ist das erklärte Ziel von Guild Wars 2, und natürlich sollen die Spieler sich darin nicht langweilen. Eine schwierige Aufgabe, denn immer neue Spielerfahrungen werden von Rollenspieler fast selbstverständlich erwartet – und die Guild Wars Fans sind kritisch.
Glaubt man NCSOFT, trifft der Entwickler mit seiner Strategie durchaus den Nerv der Community: Die Zahlen der Guild Wars 2-Spieler seien auf Rekordhöhe gestiegen, lässt man verlauten. Nach den jüngsten WvW- und PvP-Updates soll 2013 deshalb noch ein wahrer Regen an neuen Updates folgen.
Mit dem Gameplay-Highlight aus Guild Wars 2 präsentierte man Mai denn auch gleich ein Video, das neuen Content aus dem am selben Tag erschienen Update „Das letzte Gefecht auf Südlicht“ zeigt. Dort enthüllen Spieler gemeinsam den Übeltäter, der hinter dem Chaos auf der tropischen Insel Südlicht-Bucht steckt.
Im Juni dominierte einen ganzen Monat lang das Fest des Drachen-Gepolters neben einer Reihe weiterer Ingame-Events das Spiel. Exklusive Belohnungen und Überraschungen waren vom 11. Juni bis 9. Juli für die Spieler zu haben: Hörner des Drachen, exklusive Waffenskins und holografische Drachenschwingen. Überall in Tyria verteilte Hologramm-Projektoren enthielten zudem holografische Diener, die eine Überraschung zum Fest des Drachen-Gepolters abwerfen konnten und in drei Minispielen konnte man sich beweisen: „Drachenball“ forderte Team-Geschick und gute Reflexe, für die Wetten der Moa-Rennen benötigte man eher Glück und Drachen-Piñatas in den Hauptstädten warfen köstliche digitale Süßigkeiten ab. Wie es sich für Feierlichkeiten gehört, wurden zudem regelmäßige Feuerwerke gezündet.
Seit Anfang Juli geht es nun richtig rund: Am 2. Juli kündigte ArenaNet neue Updates im Zwei-Wochen-Takt an und startete am 9. Juli mit der Story „Basar der Vier Winde“.
Schon seit Januar waren immer schneller neue Inhalte für Guild Wars 2 aufgetaucht – mit der im Sommer eingeführten Frequenz toppt sich der Hersteller aber nun selbst. Man ist um seine Spieler bemüht,besonders, weil man weiß: In einem MMRPG wie GuildWars 2 verlässt selten ein einzelner Spieler das Geschehen. Wenn die Herausforderung nicht mehr stimmt, verschwinden ganze Gilden und wechseln zur Konkurrenz.
„Basar der Vier Winde“ brachte also insofern Abwechslung, weil Händler aus ganz Tyria aufeinandertrafen, um ihre Waren zu verkaufen. So manch zwielichtige Gestalt forderte da zu riskanten Geschäften auf. Der „Nervenkitzel des Handelns“ brachte vielleicht so manchem ein dickes Schnäppchen – oder die Pleite?
Die Mischung machte es wie immer auch in diesem Update: Neue Minispiele wie die „Rülpserklippe“, themenbezogene Events, hart umkämpfte Rennen für wagemutige Abenteurer die mit einem schwindelerregenden Hindernislauf konfrontiert wurden oder Ihre Macht über Wind, Sonne und Blitz beweisen konnten und die Suche nach Himmelskristallen an schwer erreichbaren Orte in den Labyrinthischen Klippen. Auch neue Belohnungen und neue Features, wie das „Account Achievement-Belohnungssystem“ gehörten in dieses Patch und brachten neue Rüstungsskins, Waffenskins und permanente Account-Boni für Spiele mit Achievement-Punkten.
Mit „Mörderische Politik“ folgte am 23. Juli die nächste Aufregung: Nachhaltige Änderungen an der Spielwelt werden seitdem durch Spielerwahlen entschieden. Das Update Nr. Zwei zeigte erneut die Bemühung von ArenaNet um bessere Inhalte und starken Gruppenzusammenhalt. Jeder konnte zwischen dem 23. Juli und dem 5. August die Möglichkeit nutzen, seinen favorisierten Kandidaten für den Platz im Kapitänsrat von Löwenstein mit spezielle Unterstützungsmarken und Münzen voranzubringen. Der alleine durch die Spieler bestimmte Ausgang sollte nachhaltig Einfluss auf die Lebendige Geschichte von Guild Wars 2 nehmen.
Im Event „Südlicht-Überlebenskampf“ ging es in dieser Zeit bewaffnet mit Bogen und gesammelten Gegenständen gegeneinander und in der Aspekt-Arena konnte man sich die Eigenschaften von Blitz, Sonne oder Wind zunutze machen, um in Teams gegeneinander anzutreten.
Neue Belohnungen wie „Wüstenrose“ und der „Zephyr-Rucksack“ konnten hier erbeutet werden.
Und das neue Feature „Katapultbeherrschung“ ermöglichte es, Mauern und Belagerungswaffen mehr Schaden zuzufügen und den Angriffsradius zu vergrößern.
Mit dem „Kronjubiläum der Königin“ folgte 14 Tage später, am 6. August, auf den Live-Servern das dritte Update. Das Studio setzte tatsächlich alles daran, das angekündigte Update-Tempo zu halten – eine Leistung, die man bislang nur von asiatischen Games-Entwicklern kennt. Doch nicht nur das galt es zu feiern, – auch die zehn Jahre Regentschaft der Königin Jennah wurden mit einer Reise im Heißluftballon nach Götterfels eingeleitet, dem Schauplatz der Eröffnungszeremonie. Zu den Festlichkeiten gehörten zeremonielle Kämpfe im Kronpavillon und in der neuen Gladiatorenarena. Im Kronpavillon hatte da so mancher Spieler im Kampf gegen mächtige Gegner die Chance, zum Champion einer Nation gekürt zu werden und damit Zugang zu einzigartigen Belohnungshändlern zu erhalten. Auch im Einzelkampf konnte man sich gegen einmalige Bosse beweisen. Zu den neue Belohnungen gehörte die Uhrwerk-Technologie, die unter anderem als Zahlungsmittel im Kronpavillon einsetzbar ist.
Besonders der hier eingeführte „Account-Geldbeutel“ verdient Beachtung, denn er dürfte zu den wichtigeren Neuerungen in Guild Wars 2 zählen.
Damit können Spieler all ihre Zahlungsmittel wie Verlies-Marken, Münzen, Karma, Lorbeeren, Gilden-Belobigungen, Fraktal-Relikte, Ehrenabzeichen, Edelsteine und Ruhm bequem an einem Ort aufbewahren und allen Charakteren ihres Accounts zugänglich machen.
Bis zum 20. August – dem Jahrestag von Guild Wars 2 – dauerten diese Spiele an und brachte mit dem Entwickler-Livestream nicht nur einen Einblick in die besonderen Features des Updates – auch die groß angekündigte Rede der Königin – „Lebendige Geschichte“ und die große Feier zum Jahrestag von Guild Wars 2, die mit dem ersten Guild Wars 2-Turnier einher ging, sorgten für Spannung.
Bereits Mitte August verzeichnete der Entwickler mit seiner neuen Strategie erste Erfolge: Die neue Art der personalisierten Storylines und das aktive Kampfsystem, das mit seinen World vs. World-Schlachten besonderen Wert auf hohes Gemeinschaftsgefühl legt, hatten aus Sicht des Studios eindeutig zum sensationellen Anstieg der Spielerzahl beigetragen.
ArenaNet und das strategische Marktforschungs- und Consulting-Unternehmen DFC Intelligence, veröffetnlichten grandiose Verkaufszahlen: Über drei Millionen Mal hatte sich Guild Wars 2 zu dem Zeitpunkt in Europa und Nordamerika bereits verkauft. Ein Jahr voller Ereignisse, wie auch ArenaNet-Präsident Mike O’Brien zugab: „In den vergangenen zwölf Monaten ist so viel passiert, dass ich manchmal kaum glauben kann, dass wir Guild Wars 2 erst heute vor einem Jahr in Nordamerika und Europa veröffentlicht haben“, schreibt er in seinem Blog-Post zum Jahrestag und lud Newcomer dazu ein, die riesige Welt von Guild Wars 2 zu erforschen (https://www.guildwars2.com/de/news/guild-wars-2-the-first-year).
Die Erwartungen des Unternehmens sind ungebrochen hoch: besonders in die Veröffentlichung in China, das mit einer erheblich größeren Spielerbasis aufwartet, setzt der Entwickler große Hoffnungen und rechnet weiter mit rasantem Wachstums. Um Guild Wars 2 auf dem chinesischen Markt zu etablieren, hat sich ArenaNet mit einem der Marktführer für digitale Unterhaltung in China, der KongZhong Corporation, zusammengeschlossen.
Den Abschluss des ersten Jahres, das für das in Seattle beheimatete Studio zugleich zu einem Rekordjahr geraten war, beging man vom 23. bis zum 25. August 2013 mit einer „kostenlosen Probezeit“ für Neueinsteiger und dem Release der Heroic Edition von Guild Wars 2 für 39,99 €. Diese enthält das Spiel und ein Paket voller praktischer digitaler Gegenstände, die den Aufstieg für für Neueinsteiger erleichtern.
Seit Ende August läuft für das Game sozusagen in die „nächste Saison“. Mit dem saisonal passenden Guild Wars 2-Update „Super Adventure Box: Zurück zur Schule“ startet man ins zweite Jahr. Der Release bringt übrigens nicht nur das asurische Genie Moto zurück, es hat auch eine verbesserte Super Adventure Box im Gepäck und bringt einen virtuellen Realitätssimulator mit, der zukünftig bei der Ausbildung junger Asura helfen soll jedem offensteht. In „Welt 2“ warten neuen Herausforderungen und neue Feinde und der „Superschwere Modus“. Auch das Waffen-Sortiment wird erneut aufgestockt und um die „Herstellung von Aufgestiegenen Waffen“ erweitert.
Mit dem derzeit aktuellsten Update kündigt sich Unheilvolles in den Tiefen von Tyria an: „Tequatl Erwacht“ – und zwar am 17. September.
Mit der Rückkehr des Drachen-Boss Tequatl dem Sonnenlosen halten erneut auch neue und herausforderndere Kampf-Mechaniken Einzug in Guild Wars 2. Spieler müssen hier enger als bisher zusammenarbeiten und kreative Strategien entwickeln, um zum Sieg zu gelangen. Der Kampf gegen Tequatl hat episches Ausmaß und gehört zu den schwierigsten Herausforderungen, denen sich die Spieler bisher stellen mussten.
Mit dem überarbeiteten Tool „Looking for Group (LFG)“ können Spielern noch einfacher eine passende Gruppe im Spiel finden.
Auf weitere Updates kann man gespannt sein, und auch darauf, ob der Entwickler das schnittige Tempo in Zukunft aufrecht erhalten kann.
Guild Wars 2 lockte viele ehemalige World of Warcraft Spieler in seinen Bannkreis und schürte schon vor dem Release extrem hohe Erwartungen, die nicht jeder Spieler unbedingt auch erfüllt sieht. Dennoch kling bei etlichen Gamern die Meinung durch, Guild Wars 2 sei „momentan das beste Computerspiel in diesem Genre.“ Es überzeugt viele nicht nur durch die Grafik – die man allerdings oft aufgrund überlasteter Server und Performance herunterschrauben muss – sondern auch durch den Gesamteindruck, die Spieltiefe und die Vielfalt der Abenteuer, die sicher durch die aktuelle Update-Mania stark ausgebaut wurden. Dennoch – Rollenspieler sind anspruchsvoll und langweilen sich schnell – ein Phänomen, das den Reiz dieser Spiele ausmacht, aber zugleich ihr größter Pferdefuß ist. Das wird wohl auch die Macher von GuildWars 2 noch ein paar Jahre beschäftigen.
Der Preis der Standard Edition von Guild Wars 2 liegt seit der Preissenkung am 21. Mai 2013 bei 39.99 € – die Digital Deluxe Edition ist für 59.99 € zu haben. Mehr Infos: https://www.guildwars2.com
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