Games – das ist wie jedes Hobby mit Nerd-Charakter eine Männerdomäne, oder? Eigentlich schade. Das hat sich wohl auch der Hamburger Entwickler Goodgame Studios gedacht und schließt sich jetzt kurzerhand dem nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen an, um mehr weibliche Fachkräfte für die Games-Branche zu begeistern.
MINT – das steht als Acronmy für die universitären Fachbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, in denen Frauen leider auch heute immer noch unterrepräsentiert sind. Vor allem in Deutschland.
Um dem entgegenzuwirken, rief das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schon 2008 den nationalen Pakt für Frauen ins Leben. „Komm, mach MINT.“ ist Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung „Aufstieg durch Bildung“, das auf Initiative von Bundesbildungsministerin Annette Schavan gestartet wurde. Das Ziel ist es, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern und Hochschulabsolventinnen für Karrieren in der Wirtschaft zu gewinnen und damit das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft verändern.
Über 125 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien engagieren sich bereits und nun gehört auch Goodgame Studios als erster unabhängiger Entwickler aus der deutschen Gamingbranche mit dazu und vertritt damit eine Branche, in der der Frauenanteil insgesamt nur ca. 30 Prozent beträgt.
Ein Grund für diese weibliche Unterbesetzung ist sicher auch, dass viele Frauen die Bedingungen in der Branche als diskriminierend empfinden. Zu diesem Ergebnis kam zumindest eine Ende 2012 auf Twitter gestartete „Aktion gegen Diskriminierung und Sexismus in der Gamingbranche“.
Als erfolgreicher Entwickler und Vertrieb von Onlinespiele, der sich zur Zeit auf Expansionskurs befindet, wollen die Hamburger 2013 von 300 auf 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen und freuen sich besonders auf qualifizierte Bewerberinnen, die sich für die IT und da gerade für die Spieleentwicklung entscheiden. Gemeinsam mit dem nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen will Goodgame Studios nun dazu beitragen, die Gamingbranche als Arbeitgeber speziell für Frauen attraktiver zu machen. Vor allem Mathematikerinnen und Programmiererinnen in den Bereichen Datenanalyse und Entwicklung werden händeringend gesucht.
2013 wird es beim Hamburger Entwickler deshalb öffentliche Veranstaltungen für Frauen geben, bei denen Mitarbeiterinnen ihre Tätigkeiten vorstellen und die Vorteile der Branche aufzeigen. Damit will Goodgame junge Frauen ansprechen, die sich nach dem Schulabschluss noch nicht für einen Studiengang entschieden haben oder die ganz konkret vor der Berufs- oder Arbeitgeberwahl stehen.
Mit mehr als 1.000 Projekten ist es gelungen, bis heute insgesamt 436.800 Teilnahmen von Mädchen und jungen Frauen zu erzielen.
Das Informationsportal www.komm-mach-mint.de bietet einen Überblick über das breite Spektrum von Angeboten zur Gewinnung weiblicher Nachwuchskräfte. Es finden sich konkrete Tipps, Handlungsempfehlungen und eine bundesweiten Projektlandkarte.
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