The Silent Age Episode One ist einer dieser Spieletitel, die zunächst relativ unscheinbar daherkommen.
Auch das reduzierte, wenngleich sehr anschauliche 70er Jahre-Retro-Design trägt erst einmal dazu bei, dass man dem Titel inmitten der bunten Welt der Mobile Games wenig Aufmerksamkeit widmet. Viel zu wenig.
Angeregt vom positiven Feedback einer ganzen Reihe von Fans, ließen wir uns dazu hinreißen, The Silent Age Episode One über unsere Gamecenter-App zu suchen. Und siehe da! Die Installation war selbst mit einem überaus veralteten iPhone-Betriebssystem 4.1 problemlos. Bedenkt man es genau, ist von einem Retro-Spiel eigentlich auch nichts Geringeres zu erwarten. Trotzdem: Ein Extra-Danke an die Entwickler!
Ob die Spielemechanik und Logik eines Games funktioniert, stellt man in der Regel am ehesten fest, wenn man sich einfach ins Geschehen stürzt – und genau das tun wir mit der Vorgeschichte.
Das englischsprachige Spiel ist zweidimensional ausgelegt – man bewegt sich inmitten eines Mystery-beladenen Soundtracks mittels Touch-Screen und Point-and-Click-Mechanik in verschiedenen Räumen hauptsächlich nach rechts oder links – manchmal auch nach oben oder unten. Auf dem Weg sammelt man Gegenstände ein, die man im Lauf des Spiels benötigt um sich Zugang zu diversen Räumen oder Informationen zu verschaffen. Diese sind in der Kulisse durchweg so auffällig untergebracht, dass man sie kaum verpassen kann.
Besonders lobend zu erwähnen ist neben der Optik und dem Sounddesign das „Storytelling“ von The Silent Age.
Es ist kaum zu übersehen, dass die Entwickler über Humor verfügen und sich zudem eine Menge Gedanken über ihre Hintergrundgeschichte und die Interaktionen Ihrer Spieler gemacht haben. So erhält man Informationen über diverse Gegenstände und Orte, wenn man diese anklickt, und wird mit hilfreichen Kommentaren bedacht, wenn man Objekte falsch kombiniert. Das funktioniert nach dem „Eskalationsprinzip“. Versucht man zum Beispiel mehrfach, Tools zweckfremd zu gebrauchen, werden die Bemerkungen immer spitzer, bis selbst dem störrischsten Spieler klar wird:
„Nein – einen Hammer mit einem am Boden liegenden Skelett zu kombinieren, ist weder sehr effektiv noch besonders pietätvoll“.
Liest man genau, erhält man oft kleine Tipps, die das gesuchte Tool andeuten oder humorvoll mitteilen, warum sich das gewählte Instrument gerade so gar nicht eignet.
Diese zu finden ist übrigens oft nicht leicht – der direkte Weg manchmal der falsche. Das erfährt man bereits in der Vorgeschichte, in der es darum geht, einen speziellen Raum der Forschungseinrichtung zu öffnen. In dem wartet ein verwundeter Mann – und die zentrale Aufgabe von The Silent Age Episode One: Mit einer „Zeitmaschine“ muss man sich aufmachen, die Menschheit vor einer bevorstehenden Katastrophe zu retten.
Das kleine Device startet sehr effektvoll seinen Dienst – und entlädt sich dabei vollkommen. In der Zukunft angekommen, muss man also zunächst einmal den Weg aus einem verschlossenen Gebäude finden, um es mittels Solarkraft wieder aufzuladen – und dazu extrem geschickt kombinieren. Ist das geschafft, kann die Zeitmaschine wieder in Betrieb genommen werden.
Ab sofort erhält The Silent Age Episode One eine zweite Zeitebene, die das Ganze noch herausfordernder gestaltet.
Wechselt man im richtigen Moment hin und her, gelingt es oft, sich Zutritt zu sonst verschlossenen Räumen zu verschaffen oder nützliche Werkzeuge zu finden – und das ist wahrlich nicht immer leicht. Braucht man zu lange, erlauben sich die Entwickler schon mal die Hommage an einen ganz großen Klassiker: „There must be some way out of here – said the Joker to the Thief…“ Very Funny.
Fazit: Absolut empfehlenswert. Ein ebenso einfaches wie faszinierendes und fesselndes Spiel, das man einfach bis zum Ende der ersten Episode, die insgesamt fünf Kapitel umfasst, durchspielen muss. Danach will man mehr, und es bleibt zu hoffen, dass noch viele weitere Episoden folgen.
Die Realisierung von Episode Two kann man am Ende des Spiels bereits via Donate-Button mitfinanzieren. Wer The Silent Age Episode One durchgespielt hat, spielt sicherlich dann auch mit diesem Gedanken.
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