Mau Mau ist ein unsterblicher Klassiker. Viele, viele Spielrunden habe ich in meiner Kindheit und Jugend mit diesem ebenso einfachen wie lustigen Kartenspiel mit Freunden und im Familienkreis verbracht. Darüber gab es Streit, viel Gelächter und so manch amüsanten Schummelversuch.
Rokapublish hat Mau Mau nun in einer neuen Variante für den PC herausgebracht. Also: Mal sehen, ob ich noch weiß wie’s geht. Die Installation auf meinem Hausfrauen-PC funktioniert zumindest reibungslos und obwohl die Software – wie fast alle anderen Spieleanwendungen auch – über meine technische Ausstattung meckert, läuft das Ganze nach Eingabe der Seriennummer absolut reibungslos und sehr flott.
Also überlege ich nicht lange und starte mein erstes Spiel. Ich gegen drei virtuelle Gegner. Die Regeln kommen mir erstaunlich schnell wieder in Erinnerung und das Programm unterstützt mich dabei: Man legt entweder dieselbe Farbe oder dieselbe Zahl auf. Wer alle seine Karten zuerst los ist, gewinnt. Mau Mau.
Doch so einfach ist es nicht. Diverse Karten mischen das Spiel auf: Einmal aussetzen, zwei Karten zusätzlich ziehen, noch mal nachlegen, oder die Spielrichtung wechseln? Alles ist drin. Bereits nach wenigen Runden kann ich mich deutlich besser auf meine Gegner konzentrieren und anfangen, meine Karten strategisch geschickter einzusetzen. Wer gewinnt, welche Farbe hat er angesagt, wie könnte man den Spielverlauf da noch beeinflussen? Dazu hat sich rokapublish eine ganz besondere Feinheit ausgedacht. Die Twist-Karte.
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Wird die Twist-Karte gelegt, wählt das Programm per Zufall einen Spieler aus und verpasst ihm eine ebenfalls per Zufall generiert Anzahl zusätzlicher Karten. Hat er Glück, sind es „null“ oder vielleicht nur ein bis zwei. Mit etwas Pech wächst das Kontingent aber gleich um sechs Zusatzkarten.
Und natürlich kann der Schuss auch ganz nach hinten losgehen: Denn die Twist-Karte kann auch den, der sie legt ganz schön hart treffen. Das erfahre ich gleich am eigenen Leib, als ich sie zum ersten Mal nutze.
Die Verlierer erhalten Punkte, die den Zahlenwerten ihrer verbleibenden Karten entsprechen. Wer am schnellsten die höchste Punktzahl von 500 erreicht, verliert.
Wie jedes Kartenspiel ist auch diese Mau Mau Variante eine lustige Mischung aus Glücksspiel und cleverer Strategie.
Die Twist-Karte bringt zudem den „Roulette-Faktor“ mit ins Geschehen. Die Runden sind sehr kurz – sie dauern immer nur ein paar Minuten. Das Tempo und die sich immer wieder neu verändernden Bedingungen kommen meiner persönlichen Spielernatur sehr entgegen und tragen wahrscheinlich auch zum Suchteffekt bei, der sich schnell bei mir einstellt.
Über das Netzwerk kann man Mau Mau mit mehreren Teilnehmern im selben Haushalt spielen oder sich theoretisch online Partner suchen.
Nun ja – im selben Haus würde ich wohl eher die Variante am Küchentisch oder auf der sommerlichen Terrasse bevorzugen: Mit Bier, Wein, diversen Kaltgetränken, Snacks und „echter“ Interaktion („Du Depp!“, „Mist!“, „Ihr seid gemein!“), versteht sich. Aber seien wir ehrlich: Die Großfamilie oder der traditionelle Spieleabend unter Freunden sind so gut wie ausgestorben.
Insofern trifft rokapublish mit seiner Online-Varianten vielleicht tatsächlich den Nerv der Zeit. Aber vor allem Spielern, die in Ermangelung passender Gesellschaft gerne mal alleine etwas zocken, wird die einfache Spielmechanik sehr zusagen. Auch wer fürs nächste Mau-Mau-Turnier üben will, dürfte hier gut bedient sein. Dabei aber nicht vergessen: Das echte Pokerface und den perfekten Bluff lernt man nur mit echten Gegnern. Wenn ich so recht darüber nachdenke, schwant mir, warum ich in meinem echten Mau-Mau-Leben so oft verloren habe. Da spiel‘ ich doch gleich noch ne Runde…
Die Mindestanforderungen für die „Sensationelle Twist Edition“ von Mau Mau an euren PC sind:
- Windows 7, 8, Vista oder XP
- 1,2-GHz-Prozessor
- 3-D-Grafikkarte
- 64 MB Speicherplatz
- 512 MB RAM
- OpenGL 1.2
Eine Demoversion zum Download auf den PC findet ihr hier: Demoversion Mau Mau (zip-Datei 43,2 MB)
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