Als passionierter Online-Gamer weiß man aus eigener Erfahrung: Bezahlen ist lästig. Die Abwicklung stört das Spiel und erzeugt unnötige Wartezeiten – dabei muss man doch gerade dringend die Welt retten – oder im Fall von Battlestar Galactica vielleicht sogar das Universum! Eine lebenswichtige Mission, bei der jede Unterbrechung stört! One-Click-Bezahlsysteme wie zum Beispiel das Bezahlen mit SMS sollen die Lösung bieten und etablieren sich seit einigen Jahren immer mehr.
Auch der Hamburger Spieleentwickler Bigpoint hat das Dilemma erkannt. Den Spieler die „mobile“ Bezahlung von Onlinegames zu ermöglichen, steht schon lange auf der Agenda des Publishers. Seit April 2013 unterhält die Gaming-Platform daher eine Partnerschaft mit dem Service von Boku Inc. Der innovative Dienst sollte in das System integriert werden, um den weltweit mehr als 300 Millionen registrierten Bigpoint-Spielern auf der hauseigenen Plattform einen verbesserten, sicheren und schnelleren Kaufprozess per SMS zu ermöglichen.
„Diese Neuerung erlaubt es uns, den Spielern eine viel benutzerfreundlichere Zahlungsoption per Handy anzubieten. Feste Kleinbeträge wie z.B. € 1.99 pro Premium-SMS gehören damit der Vergangenheit an,” sagt Jochen Siegert, Head of Payment, Risk & Pricing bei Bigpoint.“
Der neue Zahlungsprozess ist einfach konzipiert: Nachdem der Spieler seine Handynummer in der Bezahl-Sektion des Online-Games hinterlegt hat, erhält er bei jedem Kauf eine SMS-Bestätigung mit einer PIN – wie beim Online-Banking. Das gekaufte Objekt wir im Spiel erst dann aktiviert, wenn die korrekte PIN online eingegeben wurde.
Mit einer derart zukunftsträchtigen Partnerschaft war Bigpoint 2013 der erste Anbieter in Deutschland, der bei der Vermarktung seiner Free-to-play-Spiele ganz neue Zahlungsmöglichkeiten nutzte. Sein Partner, das Unternehmen Boku aus San Francisco, gilt als weltweit führend im Bereich des mobilen Zahlungsverkehrs und bietet Mobilfunknutzern schon seit Längerem sichere Zahlungsstandards per SMS. Für seine Partnerunternehmen stellt es eine leicht zugängliche Plattform bereit, auf der sich weltweit fast 4 Milliarden Kunden aus 68 verschiedenen Ländern versammeln. Das Unternehmen wächst zügig, auch auf dem asiatischen Markt: Erst im Januar 2015 hatte Boku eine weitere neue Partnerschaft mit 3 Hong Kong angekündigt, einem der führenden Unternehmen der mobilen Branche in Asien.
Somit nutzt Bigpoint die neue Zahlungsmethode neben etlichen anderen internationale Portalen wie Facebook, JAGEX oder NEXON. DOch de Entwicklung geht weiter und soll zukünftig sogar weit über den Erwerb digitaler Güter hinausgehen. Erst 2014 hat Boku seine neue Initiative „e-Money“ für Europa angekündigt, mit der in Zukunft nicht nur virtuelle Güter, sondern auch für der reguläre Warenverkehr oder Dienstleistungen mit virtuellem Geld bezahlt werden könnte. In der EU ist für diese Art von Geldtransfer eine Lizenz erforderlich. Diese besitzt BOKU seit 2012. Das erlaubt es dem Anbieter, seinen Kunden auch in Europa die Zahlungsabwicklung per „Single Click“ einzuführen und im gesamten europäischen Raum einheitlich abzuwickeln. Bus-Fahrscheine und Magazin-Abonnements können z.B. in UK so schon bezahlt werden, erklärt James Patmore, Managing Director EMEA für Boku, in einem Youtube-Video.
https://youtu.be/UXKjyflMXaI
Besonders Märkte, wie der deutsche, auf denen „virtuelle Zahlungsmittel“ wie Kreditkarten nicht weit verbreitet sind, stellen für die Boku-Partner ein attraktives Umfeld dar. Der Vertrieb der beliebten free-to-play Online-Games zahlt dazu. Auch für die deutschen Gamer erweist sich das Bezahlen mit SMS als interessante Option. Einfacher wird dies, da seit Mai 2012 auch die Deutsche Telekom als größter inländischer Mobilfunkanbieter zu den Partnerunternehmen von Boku gehört. Damit ermöglicht die Telekom ihren Kunden, den Bezahlservice zu nutzen – denn das geht nicht mit jedem Mobilfunkservice.
Durch das Direct Connect-System können Spieler den Dienst unkompliziert und ohne Registrierung nutzen und benötigen dazu nicht einmal ein Bankkonto. Alleine die Handynummer reicht für die Transaktion aus – der Kaufbetrag erscheint jeweils auf der Mobilfunkrechnung des Spielers.
Bezahlen mit SMS – ein einfaches Vorgehen, hinter dem eine komplexe Technologie steckt … und das nicht zuletzt Frage aufwirft: Wie behält man den Überblick, wenn alles so flott von der Hand geht? Kommt das böse Erwachen mit der nächsten Handyrechnung? Und wie schützt man seine Daten, wenn es denn gar so unerwartet WENIGE davon gibt.
Mit der Zweiwegeauthentifizierung (two-step authentication process), die auch globale Dienste wie Apple oder Google nutzen, tut Boku einiges dazu, solche Gefahren zu minimieren. Jede Transaktion muss vor der Verwendung von dem Handy aus bestätigt werden, an das sie gesendet wurde.
Denn wie immer, wenn es ums Geld geht, eröffnet natürlich auch das Bezahlen mit SMS einer Reihe von Begehrlichkeiten und zieht Trickbetrüger an. So warnte zum Beispiel die Polizei im Rhein-Erft-Kreis im November 2012 vor Unbekannten, die sich über ein soziales Netzwerk geschickt die Handynummer eines jungen Nutzers geangelt und ihn – unter dem Namen eines seiner Freunde – veranlasst hatten, die an ihn gesendeten Freischalt-PINS auch noch über das Social-Network weiterzuleiten.
Wenn es um sensible Daten geht, ist es auch beim Bezahlen mit SMS das beste, man lässt bei der Weitergabe unter dem Motto „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ – angemessene Vorsicht walten – und hütet sein Handy wie seinen Augapfel. Und das gilt auch, wenn der vermeintlich „beste Freund“ fragt.
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